Ich war und bin der Inbegriff des Sonderlings.
Nie war ich wie die Anderen, nie habe ich gepasst in eine der vielen Schubladen der Eltern, der Gesellschaft, des Arbeitgebers. Angeeckt, Getriggert, Verurteilt und Dauerbewertet und ich kann Dir sagen, es war so scheiße anstrengend über 30 Jahre zu versuchen all das zu sein und zu erfüllen, was jeder von mir wollte.

Kontrolle – Yes, ich war der Inbegriff davon!
Denken, Analysieren, Perfektionismus, ein Empire State Building hohes Anforderungsprofil an mich selbst und andere.
Eine gescheitere Ehe, Hartz 4, zerstört & mit schweren Depressionen & Selbstmordgedanken am Boden und versagt auf jeder Ebene – ich könnte noch mehrere DINA4 Seiten füllen, denn all das war ich mal.

Doch unter all dem war was anderes – da war ICH.
Es brach täglich mehr durch, es forderte mich heraus und weglaufen war nicht mehr möglich.

Ja, ich stellte mich mir selbst – angenehm? – Fuck, NEIN!
Befreiend? Irgendwann Ja! Ich musste durch all das durch, habe gekämpft mit mir, dem Leben und mich befreit. Zum Vorschein kam ich – ein Roh-Diamant so strahlend & groß, dass es mich erschreckt hat und doch fasziniert. Ich verstecke ihn, ich verleugnete mich, habe weiter auf Hänschen-Klein gespielt und doch irgendwann – war das keine Option mehr.
Es war hart und es war ein Weg, dem ich niemanden wünsche, voller Wut, Selbsthass. Hass auf Menschen und die Welt, voller Enttäuschungen uvm – aber genau dieser Weg hat mir gezeigt was in mir steckt, hat mich wachsen lassen. Ich habe mich kennen und lieben gelernt – ich war und bin auf dem Weg – zu mir und mit mir – weil alles andere keine Option mehr ist.